Phyllis die Kämpferin

29.12.2019 Aus Von Onkomütze

Mein Name ist Phyllis Wagner, ich bin 35 Jahre jung. Nach mehreren familiären Schicksalsschlägen (Tot meiner Oma 2011 und meiner Mutti 2013) hatte ich mich 2015 weitestgehend wieder erholt. Doch dann der physische und psychische Zusammenbruch im Oktober 2015. Diagnose: Brustkrebs
Ein halbes Jahr harte Chemo begleitete mich. Im März 2016 galt ich als krebsfrei. Ein weiterer Kampf zurück in das halbwegs normale Leben begann. Es fanden nach wie vor die vierteljährlichen Kontrolluntersuchungen statt, die bislang immer positiv verlaufen sind. 2018 hab ich mich soweit wieder aufrappeln können das ich auch wieder Teilzeit arbeiten (Saisonarbeit) gehen konnte. Eine wahnsinnig schöne Zeit begann, in der ich auch wieder enorm viel Kraft und Lebensmut tanken konnte. Im Dezember’18, kurz vor Weihnachten, fuhr ich wieder zur anstehenden Kontrolle. Diese verlief diesesmal leider nicht positiv ? wieder ein Knoten in der Brust, gleiche Stelle.
Aber das sollte es noch nicht gewesen sein. Es folgten wieder all die unzähligen Untersuchungen… MRT… CT…. Mammographie…??
Die Auswertungen ließen sich aufgrund der Feiertage bis zur ersten Januar Woche auf sich warten. Eine furchtbare Zeit! Wo einem eine Minute wie zigtausende Stunden vorkommt. Dann, das Ergebnis: der beschissne Krebs hat gestreut ? Lymphknoten und die gesamte Lunge. Prognose: nicht heilbar.
Es fing unmittelbar die palliative Chemo in Tablettenform an. Soweit so gut, Nebenwirkungen:gering bis keine. Sehr seltsam,nachdem was mir gesagt wurde und ich darüber gelesen hatte. Im Mai und nochmals im Juni diesen Jahres die OP, Entfernung des Knoten. Es folgten Wundheilungsstörungen. Bis heute! ? Zwischenzeitlich stand wieder eine Kontrolluntersuchung an. Ergebnis sehr ernüchternd ??? die Herde sind unter der Tabletten Chemo gewachsen ? verdammte sch…..! dachte ich nur. Es wurde eine neue andere Chemo angesetzt,wieder intravenös. Die nächste Kontrolluntersuchung steht noch bevor… Bislang vertrag ich sie gut. Nebenwirkungen hab ich soweit keine,was mich auch ab und an sehr ängstlich werden lässt. Aber ich muß mir halt immer die Aussage vor Augen führen,das es sich um eine palliative Therapie handelt…. Viele bewundern mich wie ich mit alldem umgehe. Jedoch habe ich nicht großartig Auswahl. Entweder gebe ich mich auf oder ich mache für mich das bestmögliche draus. Ich hab nur dieses eine Leben geschenkt bekommen. Klar, auch ich habe meine Tiefpunkte, wo Zweifel und Misstrauen aufkommen, wo ich auch am liebsten alles hinschmeißen will. Aber ich bin eine Kämpferin, aufgeben war, ist und wird hoffentlich nie eine Option für mich werden!

So, das war ein kleiner Ausflug in mein Leben mit dem Krebs. Entschuldigt das es vllt etwas viel Text ist. Aber ich habe wirklich nur eine Kurzfassung davon verfasst.

Und noch eins zum Schluss. Vielen Dank für diese tolle Gruppe von Herz-Menschen!!!! Schön das es EUCH gibt ?

Wir von der Onkomütze ziehen alle unsere Mütze vor Phyllis Wagner!❤️