Annika

5.12.2020 Aus Von Onkomütze

Ich heiße Annika, bin 27 Jahre alt und Mutter von 2 kleinen Kindern und glücklich verheiratet mit dem tollsten Ehemann auf der ganzen Welt.

Am 15.06.2020 bemerkte ich Abends beim eincremen meines Körpers, das etwas anders ist , ich hatte das Gefühl als sei eine Murmel in meiner brust . So wie ich bin , totale Panik, da es in meiner Familie häufig vorkam , die angst überkam mich , aber wiederum auch nicht … „ ich bin doch erst 26 und bist gesund „ …

Dienstag morgen rief ich bei meinem Arzt an ,ob ich vorbeikommen könnte , und ich konnte mittags hin .
Er machte einen Ultraschall und sagte es sieht nicht nach etwas schlimmen aus, aber zur 100%igen Abklärung sollte ich zur Mammographie hin .

Nun fing der Marathon an , ich habe bei so vielen Ärzten angerufen , doch alle Termine wären erst 1 oder 2 Monate später gewesen . Für mich zu spät , da ich einfach zu große Angst hatte .
Nun hatte ich einen Arzt gefunden , der mir für den 18.06.2020 einen Termin anbat.
Nun war es soweit , zwischen Angst und Verzweiflung saß ich in dem Wartezimmer und wartete.
Die Mammographie war sehr unangenehm aber es war auszuhalten .
Nun bekam ich das Ergebnis, und der Arzt sagte mir das er gerne eine Stanzbiopsie machen würde um zu schauen was sich dort drin befindet , er würde es aber mir überlassen und wir könnten den Termin auch auf Montag verschieben , aber er sagte er würde es schon gerne sofort machen wollen . Also stimmte ich dem zu ,ohne zu wissen was eigentlich auf mich zu kommt.
Die Biopsie war trotz Betäubung, sehr unangenehm aber zum Aushalten.
Ich hatte es nun geschafft und sollte am 23.06.2020 zur Besprechung des Ergebnisses kommen .
Die Warterei war sehr schlimm, aber ich dachte mir es ist alles gut , es ist einfach Routine

Es war der 23.06.2020
Ein Tag den ich wahrscheinlich nie vergessen werde.
Es war Donnerstag, heute war der große Tag, die Ergebnisse sind da .
Ich wusste nicht ,wie ich mit meinen Gefühlen umgehen sollte , ich konnte nicht wirklich essen , war sehr angespannt und umso mehr Die Zeit verstrich desto schlimmer wurde das Gefühl.
Ich hatte einfach eine solche Angst.
Mein Mann und ich fuhren also los , und wie erwartet waren wir viel zu früh dort , wir warteten noch draußen.
Um 16.30 Uhr sind wir dann zur Praxis hoch und mussten noch etwas warten .
Es war so weit , ich wurde aufgerufen , ich war so unendlich froh das mein Mann dabei war, und durfte (ihr wisst ja was momentan los ist mit den Bedingungen aufgrund von corona). Mein ganzer Körper hat vor Aufregung gezittert , das werde ich nie vergessen .

Ich muss gestehen , dass ich nicht mehr genau die Formulierung weiß , es war als würde ich in ein großes loch fallen .
Jedenfalls sagte mir mein Arzt , dass ich an brustkrebs erkrankt bin , und es auch ein aggressiver brustkrebs ist , triple negativ Karzinom in der Stufe G3.

Ich verstand Die Welt nicht mehr , bevor ich überhaupt was sagen konnte ,liefen mir meine Tränen einfach runter , ich war komplett neben mir , und war froh das mein Mann mich aufgefangen hat obwohl es für ihn auch nicht leicht war.
Jetzt liege ich gerade im Krankenhaus und wurde gestern operiert .
Mir wurde der port für die Chemotherapie gesetzt und der Wächterlympfknoten wurde entfernt um ihn zu Untersuchungen.
Von heute auf morgen ändert sich das Leben komplett
Ich schaue in den Spiegel und frage mich soooooo oft „ ich soll brustkrebs haben? Ich sehe doch gesund aus )
Also man sieht es trifft nicht nur ältere Frauen, sondern heutzutage auch jüngere Frauen, auch viel jünger als ich es bin .
Nun heißt es den Kampf aufnehmen und hoffen das ich den knoten frühzeitig entdeckt habe .
Ich habe nun 14 Chemos hinter mir und 2 stehen mir noch bevor

Am 26.10 habe ich erfahren , das mein brustkrebs erblich bedingt ist
Brca1 – nun weiß ich aber warum ich so jung erkrankt bin .

Ich bin unglaublich glücklich diese Gruppe mit den tollsten Engeln gefunden zu haben .

Fast jeder kennt es – man sieht ein tolles Kleidungsstück , aber der Schnitt ist doof oder die Farbe steht einem nicht .

Genau ihr , macht es uns möglich das wir so sein können wie wir uns wohl fühlen mit unseren Lieblingsfarben und lieblingsschnitten.